Übergabe geretteter Hühner – durch „Rettet das Huhn e. V.”

Am 01.07.2023 durfte ich das erste Mal für Rettet das Huhn e. V. eine Übergabe von geretteten Hühnern fotografieren. Diese wurden in der Nacht zuvor bei einem sehr großem Industriestall ausgestallt, untersucht und in großen Transportboxen untergebracht. Sie wurden daraufhin in unterschiedliche Teile von Deutschland gebracht, an denen die Übergaben in neue und sichere Zuhause stattfand. Insgesamt konnten über 1.500 Hennen und 10 Hähne gerettet werden. Etwa 65 Hennen jedoch waren so schwer verletzt und krank, dass sie vor ihrer Vermittlung medizinisch versorgt und/oder operiert werden mussten. Sie wurden erst nach ihrer Genesung vermittelt.

RdH-Teammitglied Anna mit einer geretteten Henne

Über den Verein:

Rettet das Huhn e. V. übernimmt ausgediente Legehennen aus Massentierhaltungen und vermittelt sie an tierliebe Menschen, die diesen Tieren ein artgerechtes, erfülltes Hühnerleben schenken möchten. Seit 2015 sind sie ein gemeinnütziger eingetragener Verein und konnten bereits über 100.000 Hennen das Leben retten und in ein neues Zuhause vermitteln. (Quelle: www.rettet-das-huhn.de/)

Am Übergabepunkt angekommen, werden die großen Transportboxen vom Hänger abgeladen und für die Verteilung der Hennen bereitgestellt. Im Anschluss werden die Hennen durch das RdH-Team an ihre Adoptant*innen übergeben, die sie auf dem Heimweg ins neue Zuhause direkt mit Futter und Wasser versorgen. Im Vorfeld der Adoption wurde bereits das neue Zuhause durch den Verein geprüft und ein Schutzvertrag abgeschlossen (weitere Infos hierzu findest du auf der Homepage des Vereins).

Diese Henne war in einem noch schlechterem Zustand, als die anderen und musste medizinisch versorgt. Ihre Körperhaltung, die geschlossenen Augen und das aufgeplusterte Gefieder deuteten darauf hin, dass sie unter starken Schmerzen litt. Das bedeutet, dass sie nach der Rettung direkt in eine tierärztliche Praxis gebracht wurde, um behandelt zu werden.

Der Anblick dieser Henne ging mir durch Mark und Bein. Hilflos stand ich vor ihr und war voller Trauer und Wut, gepaart mit etwas Hoffnung, dass sie die Rettung überlebt und ein neues Leben beginnen kann.

Auch wenn dieser Tag ein Wendepunkt in dem Leben der Hennen ist, sind sie zum Zeitpunkt der Rettung sehr verängstigt und gezeichnet von ihrer bisherigen Haltung. Hinzu kommt der Schock der abrupten Veränderung ihrer Umwelt - sie sehen das erste Mal in ihrem Leben Tageslicht, atmen frische Luft und hören ganz neue Geräusche. All dies müssen sie erst kennenlernen und verarbeiten. Der permanente Stress und Überlebenskampf in den Ställen hinterlässt seine tiefen Spuren, die in den Wochen nach der Rettung nach und nach verblassen werden.